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Eri Seide – Peace Silk

Eri-Seide wird aus den Kokons von „Samia Cynthia Ricini“ oder „Philosamia Ricini“ gewonnen. Sie kommt hauptsächlich in Meghalaya und anderen nordöstlichen Bundesstaaten Indiens vor. Auch wenn es sich um eine domestizierte Raupe handelt, gilt sie auf Grund ihrer Charakteristik auch als Wildseide.

Die Raupe produziert einen Kokon mit offenem Ende. Nachdem der Falter geschlüpft ist, werden die leeren Kokons zur Seidengewinnung gesammelt. Die Gewaltlosigkeit ist im hinduistischen und auch buddhistischen Glauben tief verankert und hat in Indien eine lange Tradition. Die so gewonnene Seide wird deshalb auch „Peace Silk“ genannt. Hergestellt wird die Seide in kleinen dörflichen Strukturen innerhalb einer Kreislaufwirtschaft.

Eri-Seide hat einige einzigartige Eigenschaften, weshalb sie als Allwetterfaser bekannt ist. Eri-Seide ist isolierend und temperaturausgleichend, das macht sie im Sommer kühl und im Winter warm. Anders als andere Seiden nimmt sie 30 % ihres Eigengewichtes an Wasser auf. Die Faser ist nicht kratzend, sondern fühlt sich glatt und weich an und ist somit für Allergiker geeignet.

Eri Seide hat aufgrund der nicht endlosen Verpuppung der Raupe eine kurze Faserzusammensetzung und muss deshalb gesponnen werden. Die Fasern werden in die längere A-Qualität und in die sehr kurze B- Qualität sortiert. Maulbeerseide hingegen ist ein Filament und wird ungesponnen gehaspelt. Eri Seide hat eine wollige Struktur und ein baumwollähnliches Verhalten. Die Garne haben einen wunderschönen leichten Glanz (matter als bei anderen Seiden) mit für Wildseide charakteristischen Unregelmäßigkeiten. Das Material geht kaum ein und hat keine elektrostatische Aufladung.

Eri-Seide lässt sich leichter verspinnen als andere Seidenarten und wird in der nordöstlichen Region Indiens hauptsächlich zum Weben verwendet, hat aber ein großes Potenzial beim Stricken, Häkeln und Sticken. Garne im Webshop anschauen.