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Das Waschen der Wolle

Grundsätzliches
Naturbelassene Wolle ist schmutzabweisend und in Verbindung mit Wasser selbstreinigend. Sie sollte so selten wie möglich gewaschen werden. Oft reicht ein kurzes Spülen mit Wasser. Seife entzieht der Wolle das für die Qualität wichtige Wollfett (Lanolin) und sollte nur sparsam eingesetzt werden. Ideal (und biologisch) sind Seifenflocken oder Schmierseife, aber auch im Handel erhältliche Wollwaschmittel können verwendet werden. Das Verfilzen der Wolle ist die große Gefahr beim Waschen, welches durch plötzliche Temperaturunterschiede und zu viel Bewegung des Wollstücks im Wasser bzw. in der Seifenlauge passiert.

Waschtemperatur
Die ideale Waschtemperatur liegt bei etwa 30 Grad, also lauwarm. Auch in zu kalten Wasser verfilzt die Wolle leicht, bzw. löst sich der Schmutz nicht so gut. Temperaturen über 40 Grad verträgt Wolle durchaus, wenn sie langsam, stufenweise und ohne viel Bewegung erhitzt wird. Dies benötigt allerdings viel Erfahrung und sollte deshalb vermieden werden. Unbedingt ist darauf zu achten, dass die Wolle keinen großen Temperaturschwankungen ausgesetzt wird. Das heißt Waschwasser und Spülwasser sollten in etwa die gleiche Temperatur haben.

Hand- oder Maschinewäsche
Moderne Waschmaschinen haben alle hervorragende schonende Wollwaschgänge. Die bei Wollhandwerk erhältliche Wolle kann damit ohne weiteres gewaschen werden. Allerdings ist natürlich die Handwäsche besonders schonend. Auch bleiben die Strickstücke dabei besser „in Form“. Wollhandwerk empfiehlt „Lieblingstücke“ und vor allem Stücke mit komplizierten Schnitten und Lochmuster von Hand und „Alltagstücke“ wie Socken, Mützen und Schals mit der Maschine zu waschen.

Handwäsche
Bei der Handwäsche legen Sie das Stück locker in das richtig temperierte Wasser bzw. Seifenlauge ein, tauchen es vorsichtig unter und lassen es ca. 5 Minuten weichen. Danach schwenken sie es vorsichtig durch und lassen das Wasser bzw. die Lauge ab. Haben Sie mit Seife gewaschen, muss die Wolle noch mehrfach mit Wasser gespült werden (bis das Spülwasser klar ist). Dafür wird sie immer nur in das Wasser eingelegt und nicht unter fließendes Wasser gelegt. Zum Abschluss wird das Wollstück in ein Handtuch gewickelt und vorsichtig ausgedrückt, niemals gerungen! Danach wird es in Form gezogen und liegend getrocknet. Dafür kann man es auch auf ein Handtuch legen.

Maschinewäsche
Bei der Maschinewäsche achten Sie vor allem darauf, dass die Maschine nur mit einer geringen Umdrehungszahl schleudert. Auch hier ist die richtige Wassertemperatur wichtig. Pullover, Jacken und Schals sollten immer liegend getrocknet werden. Hängt man sie auf besteht die Gefahr, dass sie sich in die Länge verziehen.

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Besonderheiten bei pflanzengefärbter Wolle

Bei pflanzengefärbter Wolle gelten natürlich alle grundsätzlichen Pflegehinweise, allerdings gibt es ein paar Besonderheiten. Diese betreffen vor allem die Verarbeitung und Lagerung. Beachten Sie diese, wird Ihnen die Farbkraft Ihrer Wollstücke lange erhalten bleiben.

Durch die Vorbehandlung der Wolle wird die komplette Struktur der Faser, nicht nur die Oberfläche wie bei der chemischen Färbung, gefärbt. Das bedeutet, dass pflanzengefärbte Wolle farbecht ist. Jedoch bleiben, trotz sorgfältigem spülen und fixieren nach dem Färben, Reste der Färbeflotte in der Wolle. Diese gehen Anfangs in das Waschwasser über, Sie sollten gefärbte Wolle deshalb separat Waschen. Die Farbe selbst wäscht sich jedoch nicht aus. Will man gefärbte Wolle mit ungefärbter verarbeiten, empfiehlt Wollhandwerk die Wollstränge vorzuwaschen. Im Handel erhältlich sind so genannte „Farbfängertücher“ mit denen das fertige Stück gewaschen werden kann. Einzig die Lichtechtheit ist bei der Pflanzenfärbung geringer als bei der chemischen. Daher ist es wichtig die gefärbte Wolle vor Licht zu schützen und dem entsprechend zu lagern. Hängt ein Kleidungsstück im offenen Schrank, wird die Farbe auf der Licht zugewandten Seite mit der Zeit blasser. Viele Pflanzen färben besser mit einer Kontaktfärbung: Das heißt die Pflanzen werden direkt in das Färbebad gegeben und nicht in ein Färbetuch eingebunden. Dadurch erzielt man eine bessere Farbkraft aber es bedeutet auch: „Vorsicht es rieselt!“. Im gefärbten Wollstrang befinden sich noch Pflanzenreste vom Färben die vor allem beim Knäuelwickeln aber auch beim Verarbeiten noch herausrieseln.

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Schutz vor Motten

Der Plagegeist Motte ist der größte Feind für jeden Wollliebhaber. Dabei sind die sichtbaren fliegenden Motten nicht die eigentlichen Übeltäter. Die weiblichen Tiere legen ihre Eier im Wollgewebe ab und erst die daraus schlüpfenden Raupen fressen die hässlichen Löcher. Am besten ist es, es gar nicht erst zu einem Mottenbefall kommen zu lassen. Um Motten von Wolle fernzuhalten helfen Kräutersäckchen aus stark riechenden Kräutern wie Lavendel, Rosmarin, Minze und Thymian. Die Säckchen müssen regelmäßig gewechselt werden, da die Duftwirkung nach ca. 2 bis 3 Monaten nachlässt. Übrigens vertreiben diese Kräutermischungen auch andere unangenehme Insekten, wie etwa Mücken. Da Motten Zellulose nicht mögen, ist bei einer längeren Lagerung das Einschlagen in Papier sinnvoll. Ebenfalls mögen sie Unruhe im Schrank nicht, sprich ein oftmaliges „durchlüften“ der Kleider hilft Motten fern zu halten. An oft getragene Kleider kommen sie gar nicht erst ran. Das sind allerdings nur vorbeugende Maßnahmen. Ist schon ein Befall vorhanden, sind Motten nur sehr schwer los zu werden. Ein wirksames (biologisches) Mittel ist das Aufstellen von Mottenfallen. Befallene Wolle bzw. Kleidungsstücke legt man für mehrere Tage in den Tiefkühler. Die Kälte tötet nicht nur die Larven sondern auch die Eier ab. Hat das Wollstück nach dem Herausnehmen wieder Zimmertemperatur, kann es gewaschen werden. Der Kleiderschrank muss gründlich geputzt werden. Wollhandwerk empfiehlt in das Putzmittel (am besten neutraler Seifenreiniger) einige Tropfen Lavendel- oder Zedernholzöl zu geben. Bei einem starken Befall hilft leider nur eine radikale Maßnahme: Die befallenen Stücke müssen entsorgt werden, auch wenn es schmerzt Lieblingsstücke weg zu geben.

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Lagern der Wolle

Bei der richtigen Lagerung von Wolle geht es vor allem um ihren Schutz vor Staub, Licht und Motten. Dabei wird vor allem unterschieden ob sie kurzfristig oder für einen längeren Zeitraum gelagert wird.

Wollprodukte sollten generell in geschlossenen Schränken aufbewahrt werden. Bei einer längeren Lagerung, wie etwa Winterstücke über dem Sommer oder Wollstränge für eine spätere Verarbeitung, empfiehlt Wollhandwerk ein Einschlagen in Papier als Schutz vor Staub, Licht und Motten und so die Wolle im Schrank zu lagern. Gut ist es auch die Stücke regelmäßig aus dem Schrank zu nehmen und durchzubeuteln damit sie Licht und Luft ausgesetzt werden. Motten mögen diese Unruhe nicht – am liebsten hätten Sie es warm und dunkel! Für Wollvlies ist eine Lagerung an einem trockenen luftigen Platz ideal. Auch hier bietet Papier Schutz vor Staub und Motten (Motten mögen keine Zellulose). Dafür gibt man das Vlies in einen Papiersack hängt ihn frei auf. Man kann auch einen Baumwollsack oder Polsterüberzug aus Baumwolle oder Leinen verwenden. Auch Netz/Zwiebelsäcke leisten gute Dienste – hier wird vor allem für eine gute Durchlüftung gesorgt. Nachteil ist jedoch, dass sie verstauben können und gefärbte Vliese durch das Licht ausbleichen. Deshalb sind sie vor allem für noch ungewaschene Rohwolle zu empfehlen.